Adios Regen, adios Danang, adios Vietnam!

​Der nächste Morgen begann mit dem innigen Wunsch, dass es endlich nicht mehr regnete.

Bitte bitte bitte.

Dieses inständige Hoffen verfolgte mich, während ich aufstand, mich duschte, mich anzog und nach unten zum Frühstück ging. (Das Zimmer hatte kein Fenster.)

Doch kaum hatte ich den Fuß der Treppe erreicht, von wo aus man einen perfekten Blick nach draußen hatte, zeigte sich die traurige – und in diesem Falle auch nasse – Realität. Regen.

Regen. Regen. Regen.

Ich rang mir ein müdes Lächeln ab und bestellte eine doppelte Portion Frühstück.

Nachdem ich vorläufig gesättigt war, packte ich meinen Rest Klamotten zusammen, checkte aus (und bekam meinen Ausweis wieder) und ließ mir ein Taxi zum Flughafen rufen.

Denn heute – heute! – flog ich nach Laos, genauer gesagt nach Vientiane, um nach zehn LANGEN Monaten ENDLICH meine beste Freundin – mein über alles geliebtes Annihasi – wiederzusehen. Und ihren Freund Höni natürlich 😉

Der Taxifahrer wartete schön im Auto, während ich mein Gepäck im Regen zum Auto brachte. Erst als ich unmissverständlich zum Ausdruck brachte, dass ich meinen Rucksack gerne in den Kofferraum legen würde, stieg er aus und half mir. Und ließ mir erstmal den Kofferraumdeckel auf die Stirn fallen. (Ich gab am Schluss kein Trinkgeld. Sorry, aber…)

Die Fahrt zum Flughafen war ansonsten ereignislos. Ich schrieb immer aufgeregtere Nachrichten mit Anne und konnte mir, trotz Beule an der Stirn, das Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen. Zudem konnte ich es kaum erwarten ENDLICH DIESEN VERDAMMTEN REGEN HINTER MIR ZU LASSEN.

Ich checkte für meinen ersten Flug von Danang nach Hanoi ein. Ich bekam den Ausreisestempel in den Pass gedrückt und passierte die Sicherheitskontrolle. Und dann hatte ich erstmal Bock auf Kaffee. Also holte ich mir einen iced irgendwas Kaffee bei Highland Coffee, der eigentlich ganz gut schmeckte bis … ja, bis ich auf etwas geleeartiges biss. Das kam mir schon etwas komisch vor, aber ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Doch beim nächsten Schluck waren da noch mehr geleeartige Dinger in meinem Mund.

Ich fragte nach, was das denn wäre und bekam die einzig logische Antwort: “Jellybeans!”. Ja klar. Jellybeans! Hätte ich auch von selbst draufkommen können. Pack ich ja selbst auch immer pfundweise in meinen Kaffee.
WHAT THE FUCK IS WRONG WITH YOU GUYS?

Ähem.

Sorry. Aber das war wirklich mein erster Gedanke. Ich trank ungefähr die Hälfte und dann konnte ich das Rumgeschlonze in meinem Mund nicht mehr ertragen. 

Weil ich immernoch Bargeld einstecken hatte, kaufte ich mir noch eine Hose. Über die Bezeichnung dieser Hose kann man sich streiten. Ich hörte diverse Begriffe dafür. “Plunderhose” oder “Aladdinhose” trifft es wohl am besten. Und vor allem am jugendfreiesten. Übrigens trage ich hier Größe M. War auch nur wenig deprimierend.

Und dann war es auch schon Zeit zum boarden. Der Flug mit Vietnam Airlines war extrem gut trotz schlechten Wetter. 
In Hanoi durfte ich erstmal mein Aufgabegepäck wieder zusammensuchen, weil das nicht einfach zum nächsten Flug durchgecheckt wurde. Das ging jedoch deutlich schneller als gedacht – zum Glück ist mein Rucksack mit der giftgrünen Farbe so auffällig. Und dann war ich erstmal verwirrt. Ich wollte bei Lao Airlines einchecken für meinen Weiterflug nach Vientiane (“Wientjan” gesprochen übrigens). Doch… auf der Abflugtafel standen nur landesweite Flüge. Ich durchkämmte den Flughafen von vorne nach hinten und wieder zurück und fand nichts.

So langsam machte sich dezente Panik breit. (Und das obwohl ich noch über 4 h Zeit hatte.) Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte einfach bei der tourist information nach. Und siehe da! Ich musste einfach den kostenlosen Shuttlebus zum anderen Terminal nehmen, von wo aus die internationalen Flüge operierten.

Tja. Hätte man sich denken können.

Ich musste eine Weile auf den Bus warten, aber dann gings zügig. Rüberfahren, einchecken, Sicherheitskontrolle. Bam! Sehr gut, denn so langsam machte sich nagender Hunger breit. Kurz streiften meine Gedanken die Kannibalisidee (ein paar der anderen Wartenden sahen sehr lecker aus), doch dann fand ich einen Sandwichladen. Dort holte ich mir ein chicken sandwich und einen Apfelsaft. 

War lecker soweit, aber in meinem Hühnchensandwich war auch noch eine dicke Schicht Thunfisch. Ich aß trotzdem auf, denn schließlich hatte ich dafür gezahlt!
Danach holte ich mir bei Burger King noch ein Eis mit Karamellsauce. Das war extrem lecker. (Hier einen Sabbersmiley einfügen.)

Der nächste Flug mit Lao Air war dafür nicht so angenehm. Es gab ziemliche Turbulenzen und insgesamt wirkte die ganze Crew nicht ganz so geschult. Auch wirkte die Einrichtung, vor allem die Sitze und die Bildschirme, dezent abgeranzt.
Aber gut. Auch dieser Flug war nach einer knappen Stunde vorbei und wir landeten auf laotischen Boden. (Ich schickte ein kurzes Dankgebet zum Himmel.)

Die Sache mit dem Visum lief dann noch ein wenig komplizierter. Vor allem, weil ich das System erst nicht kapierte. Aber irgendwann – und nach Zahlung der 30 USD – hatte ich dann doch das wunderschöne, eine Seite füllende laotische Visum in meinem Reisepass kleben. (Es ist wirklich schön!)

Mein Gepäck wartete schon auf mich und frohen Mutes zog ich los in die Eingangshalle. Der Geldautomat funktionierte zwar nicht, aber Anne hatte mir schon geschrieben, dass ich den Taxigutschein auch mit USD bezahlen konnte. (Man musste hier nämlich einen Taxigutschein am Schalter kaufen. Wir vermuten ja, dass dies als Gegenmaßnahme zum Touristen-mit-gezinkten-Taxameter-abzocken diente.) Dort blechte ich also meine 7 USD und stieg ins Taxi. 

Auf die Fahrt zu meiner lieben Anne! 😍 

Aber davon erzähl ich euch dann im nächsten Beitrag. Jetzt gehen wir erstmal ein Bierchen trinken 🙂

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